Auf Augenhöhe

Diese Aquarelle gehören zu meiner Serigrafie "Auf Augenhöhe", die ich im Jahre 2007 begonnen habe. Das Sujet befasst sich mit malerisch stilisierten Portraits bedrohter oder vom Menschen genutzter Tierarten und wird von mir von Zeit zu Zeit um neue Exponate ergänzt. Inzwischen ist eine große Zahl von ihnen entstanden, von denen ich einen Teil hier eingestellt habe. Bei Interesse zeige ich Ihnen gerne die gesamte Serigrafie im Original.

Der Titel bezieht sich auf den Gedanken, den Menschen zu bewegen, seine egozentrische Haltung den Tieren gegenüber im Sinne von Nutzung und Ausbeutung aufzugeben. Das beinhaltet die ihnen gebührende Achtung und die respektvolle Wahrnehmung als Gegenüber und als Mitgeschöpfe. Sie sind zu Gefühlen kongruent  den unseren fähig, und besonders auch zur Empfindung von Leid.

Inzwischen habe ich das Sujet gemeinsam mit dem NABU e.V. zum Thema eines Kurses gemacht, bei dem die darzustellenden Tierarten jedes Jahr wechseln und durch Kinder und Erwachsene interpretiert werden.

Sollten sie Interesse am Erwerb eines oder mehrerer Exponate haben:
Das Format beträgt 15 x 27 cm ohne Passepartout. Preis auf Anfrage.
20% des Erlöses spende ich an die Tierrechtsorganisation PETA e.V. oder den NABU e.V.

Hier können Sie sich über deren wertvolle Arbeit informieren:

Das Killerschwein

Mein Leben im Quartär war herrlich
ich wurde Killerschwein genannt
Mir zu begegnen war gefährlich
und ihr seid vor mir weggerannt

Das hat sich mit der Zeit verkehrt
gehalten heut als Massentier
werd ich in Massen auch verzehrt
und niemand hat mehr Angst vor mir

Gefährlich, dass ihr euch hier irrt
Ich bin, soll meine Mast sich lohnen,
(zwar wird dies gerne ignoriert)
randvoll mit Genmais und Hormonen

So bin ich auf die Dauer Gift
und gebe dies, das stimmt mich heiter
was Gen und was Hormon betrifft
mit jedem Schnitzel an euch weiter

 

Die illustrierenden, mal bitterbösen, mal melancholischen Gedichte sind von meinem Künstlerkollegen Reiner Vollmer. Unsere Bild-Gedichte Sammlung ist als stetig wachsendes Gemeinschaftsprojekt geplant.

 

Der Gorilla

Im Regenwald geschützt von Bäumen
würd der Gorilla gerne träumen
von seinen Fraun, von seinen Kindern
doch weiß der Mensch dies zu verhindern

Auf seine Möbel scheint der stolz
denn diese sind aus Tropenholz
Der Mensch fällt dazu alte Bäume
vernichtet Wald und Lebensräume

Die Wilderei besorgt den Rest
da sich das Fleisch verdauen lässt
sogar die Jagd erscheint schon magisch
so enden dann Gorillas tragisch

Die Gier des Menschen endet nicht
solang das Tier Gewinn verspricht
ob hier ob dort ob irgendwo
drum geht er sonntags in den Zoo

American Eagle

Äonen schon vor eurer Zeit
flog ich am Himmel hoch und weit
Von Osten her seid Ihr gekommen
habt mir mein Land, die Luft genommen


Den Fortschritt brachtet ihr, die Pest
die dieses Land jetzt sterben lässt
Ein Land der Lügen und der Kriege
nicht ihr, der Tod erringt die Siege


Laut predigt ihr der Welt Moral
doch ist die Welt euch scheißegal
Die Zukunft wird von euch erdichtet
und unbegrenzt das Jetzt vernichtet


Als Kontrapunkt zu dieser Gier
missbraucht man mich mich als Wappentier
doch fühlt sich klein vor mir und flieht
wer mir dann in die Augen sieht


Ihr seht den Abgrund für euch kommen
Zuviel habt ihr der Welt genommen
Äonen noch nach eurer Zeit
flieg ich am Himmel hoch und weit

Das Chamäleon

Im tiefen Wald seit langem schon
lebt lautlos das Chamäleon
da es den Menschen einst entdeckt

Getarnt mal uni oder bunt
verschmolzen mit dem Hintergrund
hält es sich dort bewusst versteckt

Weil es mit Augen sehr geschickt
zugleich nach vorn und hinten blickt
kennt es die Welt, es weiss Bescheid
,
kennt Zukunft und Vergangenheit

Und Dich genau, es weiß Du bist
der Affe der den Globus frisst

Der Frosch

Der Frosch der schaut auf seinen Teich
er traut sich nicht hinein
es blubbert zwischen seinem Laich
das dürfte so nicht sein

Das Blubbern und der graue Schmant
der seinen Teich verschandelt
auch der verklebte Uferrand
zeigt wie die Welt sich wandelt

Zwar sei, was manchen Teich betrifft
jetzt Schleim und Schmant verschwunden
doch dafür hat Chemie und Gift
versteckt sich eingefunden

Dort sind die Jungen reinster Graus
am Kopf da wachsen Beine
der Schwanz fällt ihnen nicht mehr aus
nur Augen wachsen keine

Ihm ist, als wäre seine Welt
schon längst an ihrem Ende
Von einem Virus schwer entstellt
und dieser hat zwei Hände

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